Ein gewaltiges Einsparpotenzial liegt brach.

Die Gebäude sind – neben dem Verkehrssektor – die grössten Produzenten von Treibhausgasemissionen in der Schweiz. Die Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich durch bessere Wärmedämmung und erneuerbare Heizssysteme ist ein wichtiger Hebel für den Klimaschutz - und bringt Wertschöpung für die Schweiz.

44% des Schweizer Energieverbrauchs fällt in den Gebäuden an.

Die 2.75 Millionen Gebäude in der Schweiz bestehen zu knapp zwei Dritteln aus Wohnbauten und zu einem Drittel aus Dienstleistungs-, Industrie- sowie öffentlichen Bauten (2020). Dieser Gebäudepark beansprucht rund 44% des schweizerischen Endenergieverbrauchs, wovon rund 70% für Raumwärme, 15% für Warmwasser und der Rest ungefähr hälftig für Beleuchtung und Klima/Lüftung/Haustechnik anfallen (2020). Hier liegt – neben dem Verkehr – das grösste Energieeffizienz-Potenzial brach, was auch für den Klimaschutz relevant ist.

Der Energieverbrauch lässt sich halbieren.

Die technisch-wirtschaftlichen Einsparpotenziale im Gebäudebereich sind riesig. Das Bundesamt für Energie beziffert das Einsparpotenzial für Heizenergie in Altbauten auf 40 bis 70% und bei Neubauten auf 70 bis 80%. Das Problem liegt in der Erschliessung dieses Potenzials vor allem bei den Altbauten. Fast drei Viertel der Gebäude wurden vor 1990 erbaut, als die Bauvorschriften noch sehr limitiert waren. Diese Gebäude müssen dringend energetisch saniert werden. Die Sanierungsrate liegt jedoch seit Jahren bei rund 1%. Das heisst, dass es noch bis zu 100 Jahren gehen kann, bis alle Gebäude energetisch auf dem neusten Stand sind.

Wichtiger Hebel für den Klimaschutz.

Die Gebäude sind – neben dem Verkehrssektor – die grössten Produzenten von Treibhausgasemissionen. Zwei Drittel der Raumwärmeproduktion in den Gebäuden erfolgt immer noch durch Heizöl und Erdgas (2017). Es ist darum wenig erstaunlich, dass der Gebäudesektor für rund einen Viertel der Schweizer CO2-Emissionen verantwortlich ist. Entsprechend prioritär muss die massive CO2-Reduktion in diesem Bereich politisch vorangetrieben werden. Erste Schritte sind die verschärften Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn), kantonale Förderprogramme für Energieeffizienz und erneuerbare Energien sowie das nationale Gebäudeprogramm. In einigen Kantonen ist es bereits verboten, fossile Heizungen wieder mit fossilen zu ersetzen. Gleichzeitig werden erneuerbare Heiztechnologien finanziell unterstützt.

Die SES sagt:

Um die Energieeffizienz bestehender und neuer Gebäude erheblich zu verbessern, braucht es eine intelligente Mischung aus finanziellen Anreizen und technischen Vorschriften. Dazu müssen Bund und Kantone die Mustervorschriften kontinuierlich weiter verschärfen und die Gebäudeeigentümer:innen mit zusätzlichen finanziellen Mitteln im Gebäudeprogramm unterstützen. Ziel muss sein, energetische Sanierungen wesentlich zu beschleunigen. Bis 2050 muss der Gebäudepark ohne fossile Energien auskommen.

Fachbereich Klima & erneuerbare Energien

Léonore Hälg

Leiterin Fachbereich erneuerbare Energien & Klima 
+41 44 275 21 24
leonore.haelg@energiestiftung.ch

Themenwelt Energieeffizienz Gebäude

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