Materialfehler im hochversprödeten Reaktordruckbehälter des Kernkraftwerks Beznau Block 1

Nachdem Ultraschalltests 2015 gezeigt haben, dass der Reaktordruckbehälter (RDB) des AKW Beznau 1 Unregelmässigkeiten aufweist, verfügte die Atomaufsicht Ensi die Ausserbetriebnahme des Reaktors. Nach fast drei Jahren Stillstand liess das Ensi das AKW Beznau I 2018 wieder ans Netz. Zuvor hatte es den Sicherheitsnachweis der Axpo zu den über 1'000 Einschlüssen im Reaktordruckbehälter akzeptiert.
Die SES und Greenpeace Schweiz wollen den Sicherheitsnachweis der Axpo sowie die Beurteilungen des Ensi und des internationalen Expertengremiums (International Review Panel, IRP) nachvollziehen und haben deshalb beim Öko-Institut ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das Gutachten bezieht sich auf die bislang öffentlich zugänglichen Dokumente und bringt folgende Kritikpunkte hervor:
- Es gibt in keinem nationalen oder internationalen Regelwerk Vorgaben zu den Problemen am RDB von Beznau I beziehungsweise zur Herstellung einer Replika respektive derer Repräsentativität.
- Die Ergebnisse der Replika zum Materialverhalten mit Aluminiumoxideinschlüssen sind nicht auf den RDB übertragbar.
- Die Untersuchungen lassen keine Erkenntnisse über die Interaktion von Strahlenversprödung, Materialermüdung und Materialfehler zu.
- Axpo, Ensi und IRP quantifizieren die eingeräumten Unsicherheiten nicht.
Downloads
- Download Gutachten «Materialfehler im hochversprödeten Reaktordruckbehälter des Kernkraftwerks Beznau Block 1» (PDF)
- Download Zusammenfassung der Kritik des Öko-Instituts «Materialfehler im RDB des KKW Beznau 1» (PDF)
Weitere Informationen

Simon Banholzer
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